subramanian23_Feature ChinaBarcroft Media via Getty Images_renminbi Feature China/Barcroft Media/Getty Images

Das Jahr des Renminbi?

NEU DELHI – Als der Milliardär und Investor Ray Dalio kürzlich vorhersagte, der chinesische Renminbi werde sich zur globalen Reservewährung entwickeln, nahm die Welt das zur Kenntnis. Diese Prognose hat die chinesische Regierung durch ihre eigenen Bemühungen gefördert. Die Frage ist nun, ob im kommenden „Jahr des Ochsens“ die entscheidenden Veränderungen stattfinden, die nötig sind, um den RMB für dieses politische Ziel in Stellung zu bringen.

Wie bei einem Schönheitswettbewerb zählt auch beim Rennen um den Status einer Reservewährung die relative Attraktivität: Internationale Händler und Investoren müssen entscheiden, welche der ihnen verfügbaren Währungen am leichtesten verwendbar ist, vom stärksten Finanzsystem unterstützt wird und – vielleicht am wichtigsten – die Unterstützung eines vertrauenswürdigen Souveräns genießt. Dabei ist neu, dass zwei der größten weltweiten Souveräne momentan darum zu wetteifern scheinen, ihre eigene Vertrauenswürdigkeit zu verringern.

Relative Attraktivität ist schwer zu quantifizieren. Aber hinter diesem Konzept steht ein Faktor, der genau gemessen werden kann: die wirtschaftliche Größe des entsprechenden Landes. Wie der Ökonom Paul Krugman 1984 in einem Artikel erklärte: „Die Währung eines Landes, das auf den Weltmärkten bedeutsam ist, ist ein besserer Kandidat für ein internationales Zahlungsmittel als die eines kleineren Landes.“ Mit anderen Worten, eine global dominante Wirtschaft ist die „Hardware“ für eine internationale Reservewährung.

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