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Wie die Entwicklungshilfe das Bestechungsproblem der afrikanischen Medien verschärft

NEW YORK – Bei einer kürzlichen Pressekonferenz machte eine kleine Gruppe liberianischer Journalisten ein mutiges Geständnis: Sie gaben alle zu, bestechlich zu sein. Um ihre Gehälter von nur 40 Dollar pro Monat aufzubessern, sagten sie, würden sie oft Zahlungen von den Personen annehmen, über die sie schreiben.

Diese Enthüllung bestätigt ein schmutziges Geheimnis des afrikanischen Journalismus: Reporter bekommen den größten Teil ihrer Einkommen aus Zahlungen ihrer Quellen. Und das schmutzigste Geheimnis von allen ist, dass die internationale Entwicklungshilfe dabei zu den größten Zahlern gehört.

Entwicklungsagenturen zahlen enorme Summen, um afrikanische Journalisten zu beeinflussen. Echte Bestechung ist zwar selten, aber dafür sind versteckte Zahlungen um so häufiger. Viele Methoden – von „Transporterstattungen“, die die Reisekosten von Journalisten um ein Vielfaches übersteigen, bis hin zu exorbitanten Tagespauschalen– setzen stillschweigend voraus, dass die Berichterstattung positiv sein wird. Hilfsgruppen pochen darauf, dass solche Zahlungen nicht als Anreize dienen sollen, aber in Wirklichkeit ist der Unterschied für schlecht bezahlte Journalisten nicht so leicht erkennbar.

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