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Amerikas Verliererstrategie gegenüber China

WASHINGTON, DC – Trotz der angespannten, polarisierten Atmosphäre in Washington DC scheint zumindest über eine Sache überparteiliche Einigkeit zu herrschen: dass China ein Problem ist, und dass die Vereinigten Staaten auf den chinesischen Wettbewerbsdruck reagieren müssen. Die sino-amerikanische Rivalität wird zunehmend als Wettkampf darum betrachtet, wer die regionale und globale Ordnung anführen wird, und dabei geht es vor allem um wirtschaftliche und militärische Macht.

Wirtschaftliche Dynamik ist allerdings eine notwendige Voraussetzung für militärische Stärke. Damit die USA ihre Führungsrolle in der Weltwirtschaft festigen und verbessern können, müssen sie nicht nur über Verbündete, sondern auch über eine florierende Volkswirtschaft verfügen. Warum fördert die Regierung von US-Präsident Joe Biden dann eine Politik, die China dabei hilft, Amerikas Wettbewerbsvorteile zu schwächen?

Statt sich zu fragen, wie die USA ihre Wirtschaftsleistung steigern können, imitiert die Regierung China, indem sie innerhalb einzelner technologischer und industrieller Sektoren zwischen Gewinnern und Verlierern unterscheiden will. Dadurch gibt sie das traditionelle amerikanische Bekenntnis zu einem offenen multilateralen Handelssystem, zur Rechtsstaatlichkeit und zur angemessen regulierten Privatwirtschaft auf.

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