sheng122_TEH ENG KOONAFP via Getty Images_chinayuan TEh Eng Koon/AFP via Getty Images

Resilientes China

HONG KONG – Instabilität ist das neue weltweite Normal. Von Russlands Einmarsch in der Ukraine über die Spannungen in der Straße von Taiwan bis hin zur COVID-19-Pandemie und dem Klimawandel – die Herausforderungen, denen sich die Welt stellen muss, sind ebenso vielfältig wie unbeständig. Doch trotz ihres transnationalen Charakters muss der Aufbau von Resilienz in erster Linie innerhalb der Grenzen der Nationalstaaten erfolgen.

Sicherlich spielt eine wirksame multilaterale Zusammenarbeit eine wichtige Rolle. Doch die sich verschärfenden geopolitischen Rivalitäten schränken ihr Potenzial ein. Und selbst wenn die Länder zusammenarbeiten würden, würde ihre Fähigkeit, destabilisierende globale und regionale Trends und Ungleichgewichte zu bekämpfen, wesentlich von der Arbeit abhängen, die jedes Land zur Stärkung der eigenen finanziellen, wirtschaftlichen und sozialen Widerstandsfähigkeit leistet.

Wirksame Maßnahmen auf nationaler Ebene treffen jedoch auf viele Hindernisse. Da das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Regierungen in weiten Teilen der Welt schwindet, haben nur wenige politische Führer das politische Mandat oder die Legitimität, die sie brauchen, um die schwierigen Entscheidungen zu treffen, die die Situation erfordert. Das weitverbreitete Misstrauen gegenüber den Medien erleichtert die Angelegenheit nicht gerade.

https://prosyn.org/1H2D7tRde