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Chinas Tech-Regulierer schlagen erneut zu

HONG KONG – ByteDance, die Muttergesellschaft der beliebten Social-Media-Plattform TikTok, hat eine nicht ganz so geheime Waffe. Ihre leistungsstarken Algorithmen sind in der Lage, die Vorlieben der Nutzer genau vorherzusagen und ihnen Inhalte zu empfehlen, die sie tatsächlich sehen wollen, und so ihre Verweildauer an den Bildschirmen zu verlängern. Aber ByteDance muss diese Waffe vielleicht bald strecken - oder zumindest ihre Klinge stumpf machen.

Die Unternehmen von Internetplattformen in China sehen sich mit einer Reihe neuer Datenvorschriften konfrontiert, die die Nutzung von Empfehlungsmaschinen einschränken könnten. Das Gesetz zum Schutz persönlicher Daten, das diesen Monat in Kraft getreten ist, schreibt den Plattformen vor, dass sie ihren Nutzern die Möglichkeit geben, personalisierte Inhalte und gezielte Werbung abzulehnen.

Doch China könnte bald noch viel weitergehen. Die chinesische Internetaufsichtsbehörde, die Cyberspace Administration of China (CAC), hat vor kurzem einen neuen Richtlinienentwurf veröffentlicht, der eine Reihe von Beschränkungen für die Erhebung und Verarbeitung von Daten und deren grenzüberschreitende Übertragung vorsieht. Insbesondere müssen Apps die ausdrückliche Zustimmung der Nutzer einholen, bevor sie Daten sammeln oder verwenden, um personalisierte Empfehlungen auszusprechen. Mit anderen Worten: Der Einzelne muss sich für die Personalisierung entscheiden, anstatt dagegen, wie es derzeit der Fall ist.

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