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Der COVID-19-Balanceakt

STANFORD – Bereits seit langer Zeit nehmen die die Gesundheitsausgaben einen immer größeren Anteil des US-BIP in Anspruch. Scherzhaft sage ich seitdem, dass Gesundheitsökonomen zu Makroökonomen und Makroökonomen zu Gesundheitsökonomen werden müssen. Leider ist dieser Witz nun Wirklichkeit geworden. Die Wirtschaft der USA und der Welt befinden sich in der stärksten Schrumpfungsphase seit der Großen Depression – aufgrund von Lockdowns, die die Verbreitung von COVID-19 bremsen und damit verhindern sollen, dass die Krankenhäuser überlastet werden. Die Bürger bleiben zu Hause, und nur „grundlegende“ Dienstleistungen wie die Bereitstellung von Nahrungsmitteln, Versorgungsgütern, Gesundheitsleistungen, Polizei und ähnliche bleiben bestehen.

Laut der jüngsten Prognose des Internationalen Währungsfonds wird die US-Wirtschaft in diesem Jahr um fast 6% schrumpfen (gegenüber der Eurozone mit etwa 7% und Japan mit etwa 5%). Private Prognostiker sehen unterdessen einen annualisierten US-Rückgang im zweiten Quartal von bis zu 40% und eine Rückkehr zum Wachstum im dritten Quartal voraus.

Würde die Regierung nicht mehrere Billionen Dollar ausgeben, um die Unternehmen über Wasser, die Arbeitnehmer in ihren Jobs und die Einkommen auf tolerierbarer Höhe zu halten, wäre der Schaden noch größer. Und trotzdem liegt die Arbeitslosigkeit in den USA auf dem höchsten Niveau seit über 70 Jahren.

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