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Sexuelle und reproduktive Gesundheit während der Pandemie

NEW YORK – Die Covid-19-Krise hat fast jeden Bereich des Lebens durcheinandergebracht, nicht aber den Sex. Während einer Pandemie kommt es sowohl zu erwünschter als auch unerwünschter Intimität. Angesichts der eingeschränkten Mobilität und des verminderten Zugangs zu Kliniken und Krankenhäusern ist die Gewährleistung einer qualitativ hochwertigen und rechtzeitigen Versorgung im Bereich der reproduktiven Gesundheit wichtiger denn je.

Das Virus hat krasse Ungerechtigkeiten in der Medizin offenbart – und zwar nicht nur in der Notfallversorgung. Schon vor Covid-19 sahen sich heranwachsende Mädchen, Migranten, Minderheiten, Menschen mit Behinderungen und LGBTQI+-Menschen in den Wartezimmern der Ärzte mit Diskriminierung konfrontiert. Die Krise bietet politischen Entscheidungsträgern die Gelegenheit, Initiativen zu unterstützen, die Frauen und Mädchen mehr Macht über ihre unmittelbaren Bedürfnisse geben und langfristig den Zugang zu entscheidenden Diensten verbessern.

Die erste Priorität besteht darin, orale Verhütungsmittel rezeptfrei verfügbar zu machen. Dies wird die Sicherheit, den Zugang und die Anwendung erhöhen. In den meisten Ländern ist ein Rezept erforderlich, was Frauen daran hindert frei über ihren Körper zu verfügen. Zudem kann der Zugang einer Patientin zu einer Versorgung beeinträchtigt werden, die frei von Missbrauch oder Verletzungen der Intimsphäre ist. Dies gilt insbesondere für Teenager, geschlechtlich nicht- konforme Menschen, Opfer häuslicher Gewalt und andere, die Diskriminierung oder Respektlosigkeit in einem klinischen Umfeld befürchten.

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