ghosh33_EMMANUEL DUNANDAFP via Getty Images_moody's HQ Emmanuel Dunand/AFP via Getty Images

Kredit-Rating-Agenturen könnten die wirtschaftliche Erholung zunichtemachen

NEU DELHI – Am 10. März hat die Rating-Agentur Moody's Äthiopien auf „Review for a Downgrade” gesetzt. Und das Problem ist nicht etwa die Gewalt und Unterdrückung in Äthiopiens umkämpfter Region Tigray. Vielmehr ist Moody's zu dem Schluss gekommen, dass die Verpflichtung der äthiopischen Regierung, im Kontext des G20 Common Framework for Debt Treatments über die Debt Service Suspension Initiative hinaus mit privaten Gläubigern zusammenzuarbeiten, das Risiko erhöht, dass diese Gläubiger Verluste erleiden werden. Dafür muss das Land offenbar bestraft werden.

Während es das Ziel der DSSI ist, einkommensschwache Länder während der Pandemie sofort zu entlasten, wurde das Common Framework entwickelt, um schuldengeplagten Staaten bei der Umschuldung oder Reduzierung ihrer Verbindlichkeiten zu helfen. Für viele Länder ist es die beste Möglichkeit, ihre Schuldenlast tragbar zu machen. Doch nun wirft die drohende Herabstufung des Ratings einen Schatten auf die Aussichten dieser Länder.

Dies weist auf ein systemisches Problem im internationalen Finanzwesen hin: die enorme - und ungerechtfertigte - Macht einiger weniger privater Ratingagenturen. Nur drei von ihnen - Moody's, S&P Global Ratings und Fitch Ratings - kontrollieren mehr als 94 Prozent der ausstehenden Kreditratings. Und es gibt erhebliche Überkreuzbeteiligungen unter ihnen.

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