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Donald Tusk kommt nach Hause

WARSCHAU – Der frühere polnische Ministerpräsident Donald Tusk ist zu seinen Anfängen zurückgekehrt und bewirbt sich erneut als Chef der Bürgerplattform (PO), der Partei, die er 2007 und 2011 zum Wahlsieg geführt hatte, bevor er Präsident des Europäischen Rates wurde. Jetzt hat er die Aufgabe, Polen wieder mit Europa zu versöhnen.

Mit einem Erdrutschsieg gegen Rafał Trzaskowski, dem Bürgermeister von Warschau und Polens beliebtestem Politiker, hat sich Tusk zweifelsohne mit Stil und Aplomb zurückgemeldet. Allerdings wirft sein Sieg einen Schatten auf einen jüngeren Liberalen, der schon seit längerem eine eigene politische Bewegung aufbaut.

Trzaskowskis Versicherung, keine neue Partei in Konkurrenz zur PO gründen zu wollen (deren stellvertretender Vorsitzender er weiterhin ist), klingt daher etwas unglaubhaft. Unter ihrem bisherigen Vorsitzenden Borys Budka musste die PO mit nur noch 15-20 % in Wahlumfragen historische Wählerverluste hinnehmen und liegt nun hinter der Bewegung „Polen 2050“ des Aktivisten Szymon Hołownia, die derzeit 20-25 % erreicht.

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