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Die G20 und die Mittel, um Klimasicherheit herzustellen

NEW YORK – Der Philosoph Immanuel Kant hat einmal gesagt: „Wer den Zweck will, will … auch das dazu unentbehrlich notwendige Mittel, das in seiner Gewalt ist.“ Oder vereinfacht: Wenn wir uns ein Ziel setzen, sollten wir auch die Maßnahmen ergreifen, die erforderlich sind, um es zu erreichen. Dies ist für unsere Regierungen eine unerlässliche Maxime, von der sich Staats- und Regierungschefs bei ihrem Treffen zur Bekämpfung der Klimakrise in Rom Ende Oktober leiten lassen sollten.

Die Welt hat im Pariser Klima-Abkommen ein Ziel aufgestellt: die globale Erwärmung auf 1,5 °C über vorindustriellem Niveau zu begrenzen. Der Weltklimarat hat erläutert, warum dies ein sinnvolles Ziel ist. Ein Überschreiten der Marke von 1,5 °C würde das Leben auf dem Planeten gefährden – mit einem potenziell mehrere Meter hohen Anstieg des Meeresspiegels, dem Zusammenbruch zentraler Ökosysteme und der durch den tauenden Permafrost bedingten Freisetzung von Methan, die womöglich eine unaufhaltsame Erwärmung auslösen könnte. Doch die aktuelle Entwicklung in der Welt läuft auf einen katastrophalen Anstieg der weltweiten Temperaturen um 2,7 °C hinaus.

Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hat Anfang des Jahres gezeigt, wie sich das Ziel von 1,5 °C technologisch erreichen lässt. Wir müssen das Energiesystem der Welt bis Mitte des Jahrhunderts kohlenstofffrei machen. Das ist machbar, indem man bei der Stromerzeugung, im Transportwesen, in Gebäuden und in der Industrie von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien und umweltfreundliche Brennstoffe umstellt. Darüber hinaus müssen wir die Entwaldung stoppen und degradierte Flächen im massiven Ausmaß renaturieren.

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