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Italiens Aufschwung unter Draghi ist in Gefahr

LONDON – Während Italien darum ringt, den sprunghaften Anstieg an Covid-19-Infektionen unter Kontrolle zu bringen – unter anderem durch eine Impfpflicht für alle über 50-Jährigen – zeigen sich Risse in der breiten Regierungskoalition unter Ministerpräsident Mario Draghi. Eine entscheidende Bewährungsprobe steht nächste Woche an, wenn Italiens 630 Parlamentsabgeordnete, 321 Senatoren sowie 58 Regionalvertreter einen neuen Präsidenten wählen.

Viele Namen wurden ins Spiel gebracht, darunter auch der ehemalige Ministerpräsident Silvio Berlusconi, der offenbar trotz einer langen Reihe an Skandalen und einer Verurteilung wegen Steuerbetrugs vom Mitte-Rechts-Block unterstützt wird. Ein weiterer aussichtsreicher Kandidat ist Draghi selbst, der sich einen ausgezeichneten Ruf als höchst kompetente Führungspersönlichkeit erworben hat.

Nach zwei Jahrzehnten der Stagnation präsentieren sich Italiens Wirtschaftsaussichten erfreulich. Einem BIP-Rückgang um beinahe 9 Prozent im Jahr 2020 folgte 2021 ein BIP-Wachstum von über 6 Prozent. Größtenteils ist das auf die expansive Fiskalpolitik der Regierung zurückzuführen, die aus dem 750 Milliarden Euro schweren Aufbauplan Next Generation EU finanziert wird.

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