subacchi33_Antonio MasielloGetty Images_matteo renzi Antonio Masiello/Getty Images

In Italien alles tun, was nötig ist?

BOLOGNA – Mit seinem berühmten Versprechen, „alles zu tun, was nötig ist”, um den Euro zu retten, befreite Mario Draghi im Jahr 2012 als damaliger Präsident der Europäischen Zentralbank Europa aus einer tiefen Wirtschaftskrise. Jetzt hofft Draghis Heimatland ebenfalls von ihm gerettet zu werden, wenn er eine neu zu bildende Regierung der nationalen Einheit anführt. Aber selbst für „Super-Mario” ist der Erfolg alles andere als garantiert.

Draghis Geschick, Kompetenz und Glaubwürdigkeit stehen außer Frage. Und er wird mit Sicherheit ein hochqualifiziertes Kabinett zusammenstellen. Aber die vor ihm liegende Herausforderung sollte nicht unterschätzt werden. Die katastrophale Covid-19-Pandemie hat nicht nur Italiens lang anhaltende Wirtschaftskrise verschärft, sondern das Land auch in eine lähmende politische Krise gestürzt.

Will Draghi die durch Covid-19 ausgelöste Notlage wirksam bekämpfen – von einer Stärkung der wirtschaftlichen Grundlagen Italiens ganz zu schweigen – muss er zunächst durch die verzwickte politische Situation des Landes navigieren. Das bedeutet, sich als erstes die volle Unterstützung der gegen das Establishment auftretenden Fünf-Sterne-Bewegung zu sichern.

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