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Impfstoff-Apartheid

NEU DELHI – Der amerikanische Pharmakonzern Pfizer und die deutsche Firma BioNTech haben mitgeteilt, dass der gemeinsam entwickelte COVID-19-Impfstoff bei frühen klinischen Versuchen zu über 90% effektiv war. Dies hat weltweit Hoffnungen geweckt, dass das Leben bald zum vorpandemischen Normalzustand zurückkehren könnte.

Diese Hoffnungen könnten allerdings nicht lang andauern. Nach der Ankündigung beeilten sich viele Regierungen, sich möglichst viele Dosen des Impfstoffs zu sichern, womit sich eine düstere Prognose zu erfüllen scheint: Die ersten Chargen eines jedes effektiven Impfstoffs werden von reichen Ländern und Personen monopolisiert.

Die Gesundheitseinrichtung COVID-19-Vaccine Global Access Facility (COVAX) – die unter der Leitung der Weltgesundheitsorganisation, der Koalition für Innovationen zur Epidemischen Bereitschaft und der Impfallianz Gavi steht – wurde gegründet, um genau dies zu verhindern. COVAX zielt darauf ab, die Entwicklung von Impfstoffen gegen COVID-19 zu beschleunigen, Dosen für alle Länder zu sichern und diese auf faire Weise zuerst an die Hochrisikogruppen zu verteilen. Anders ausgedrückt, das Programm wurde unter anderem dazu entworfen, die Regierungen der reichen Länder daran zu hindern, Impfstoffe zu horten.

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