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Transport in Afrika goes electric

CAIRO – Viele Verkehrsexperten glauben, dass wir bei der Dekarbonisierung des Transportwesens erfolgreich sind: Elektrofahrzeuge sind auf dem Vormarsch, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel nimmt zu, und weltweit fördern Städte das Radfahren. Doch dieser vermeintliche Erfolg trügt. Global steigen die verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen trotz technologischer Fortschritte und Investitionen in die Dekarbonisierung schneller denn je an. Dies gilt insbesondere für Afrika.

Investitionen in das Transportwesen werden darüber entscheiden, ob Afrika in eine ungerechte, kohlenstofflastige Entwicklungsfalle läuft oder einen weitaus gerechteren, kohlenstofffreien Weg einschlägt. Um eine vollständige Dekarbonisierung zu erreichen, sollten Entwicklungsbanken und afrikanische Regierungen von kapitalintensiven Bahn- und Busschnellverkehrsprojekten abrücken und stattdessen Kleinstunternehmern den Aufbau effektiver, elektrifizierter öffentlicher Verkehrsnetze ermöglichen. Die Lösung könnte in der Förderung von wirkungsorientierten Transportnetzwerkunternehmen liegen.

Obwohl Afrika für etwa 3 Prozent der kumulierten globalen Kohlendioxid-Emissionen verantwortlich ist, ist das afrikanische Bruttoinlandsprodukt Pro-Kopf niedriger als in jeder anderen Region. Da die Städte des Kontinents weiter wachsen, müssen die Afrikaner zunehmend reisen - mit motorisierten öffentlichen Verkehrsmitteln, Motorrädern oder privaten Autos -, um das gleiche Wohlstandsniveau zu erreichen wie die Menschen anderswo.

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