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Die ungleichmäßige Erholung der Weltwirtschaft

ITHACA (NEW YORK) – Die Chancen auf eine rasche, gleichmäßige Erholung von der COVID-19-Krise verschlechtern sich. Die Wachstumsaussichten der Weltwirtschaft divergieren inzwischen stark. Obwohl die jüngste Aktualisierung der Brookings-Financial Times Tracking Indexes for the Global Economic Recovery (TIGER) gewissen Anlass zu Optimismus bietet, weckt sie auch neuerliche Sorgen. Die Impfeuphorie wurde in den meisten Ländern durch eine langsame Impfstoffeinführung gebremst; zugleich bedrohen frische Wellen von COVID-19-Infektionen die Konjunkturverläufe vieler Volkswirtschaften.

[Diagramm 1]

Die USA und China entwickeln sich 2021 zu den wichtigsten Treibern des weltweiten Wirtschaftswachstums. In beiden Ländern haben sich der Konsum der privaten Haushalte und die Investitionen der Unternehmen steil erhöht, und die Kennzahlen für die Zuversicht im privaten Sektor haben sich verbessert. Die Industrieproduktion hat sich in den meisten Ländern erholt, wodurch sich Rohstoffpreise und internationaler Handel verfestigt haben. Trotzdem dürften die USA, China, Indien, Indonesien und Südkorea die einzigen wichtigen Volkswirtschaften sein, deren BIP bis Jahresende das vor Pandemiebeginn herrschende Niveau überschreiten wird. In den meisten anderen Regionen wird die Rezession des Jahres 2020 bei BIP und Beschäftigung höchstwahrscheinlich länger andauernde Narben hinterlassen.

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