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Diskrepanzen zwischen Ost und West bei der COVID-19-Kontrolle

NEW YORK – Die ostasiatischen Länder bekommen die COVID-19-Pandemie besser unter Kontrolle als die USA und Europa, und das, obwohl die Pandemie ihren Ausgangspunkt in China hatte, mit dem das übrige Ostasien durch Handel und Reiseverkehr sehr eng verbunden ist. Die USA und Europa sollten sich möglichst rasch mit den ostasiatischen Strategien vertraut machen; dies könnte eine enorme Zahl von Menschenleben im Westen und in der übrigen Welt retten.

Ein wichtiger Ausgangspunkt für Vergleiche sind die Zahlen der bestätigten Fälle und der COVID-19-Todesfälle pro Million Menschen, die in den ersten Spalten der beigefügten Tabelle für den 7. April angezeigt sind. Man hat fast den Eindruck, als befänden sich beide Regionen in unterschiedlichen Welten. Die Pandemie hat Europa und die USA fest im Griff: Die Zahl bestätigter Fälle pro Million Menschen reicht von 814 (Vereinigtes Königreich) bis 3036 (Spanien), und die der Todesfälle von 24 bis 300. In den ostasiatischen Ländern reicht die Zahl bestätigter Fälle pro Million Menschen von drei (Vietnam) bis 253 (Singapur), und die der Todesfälle von null bis vier.

Die ostasiatischen Länder erfassen im Vergleich zu den westlichen Ländern weder die bestätigten noch die Todesfälle systematisch zu niedrig. Wie aus der dritten Spalte der Tabelle hervorgeht, haben beide Regionen einen ähnlichen Anteil ihrer Bevölkerungen getestet.

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