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Leere Gesten zum Thema Klimawandel

MALMÖ – Auf energieeffiziente Glühbirnen umsteigen, die Kleidung mit kaltem Wasser waschen, weniger Fleisch essen, mehr recyceln und ein Elektroauto kaufen: Wir werden mit Anweisungen von Klimaaktivisten, Umweltschützern und den Medien über die alltäglichen Schritte, die wir alle zur Bekämpfung des Klimawandels unternehmen sollen, bombardiert. Leider verharmlosen diese Appelle die Herausforderung der globalen Erwärmung und lenken unsere Aufmerksamkeit von den gewaltigen technologischen und politischen Veränderungen ab, die zu ihrer Bekämpfung notwendig sind.

So wurde beispielsweise der britische Naturdokumentarfilmer und Umweltaktivist David Attenborough einmal gefragt, was er als Einzelner gegen den Klimawandel tun würde. Er versprach, sein Handy-Ladegerät aus dem Stecker zu ziehen, wenn er es nicht benutzt.

Attenboroughs Herz ist ohne Zweifel am richtigen Platz. Aber selbst wenn er sein Ladegerät ein Jahr lang konsequent aus dem Stecker zieht, wird die daraus resultierende Reduzierung der Kohlendioxidemissionen weniger als die Hälfte eines Tausendstels der jährlichen CO2-Emissionen des Durchschnittsverbrauchers in Großbritannien betragen. Außerdem macht das Aufladen weniger als 1 Prozent des Energiebedarfs eines Telefons aus; die anderen 99 Prozent werden für die Herstellung des Handys und den Betrieb von Rechenzentren und Mobilfunkmasten benötigt. Fast überall sind diese Prozesse stark von fossilen Brennstoffen abhängig.

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