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Wir brauchen integrative und vernetzte Vereinte Nationen

QUITO/MADRID – Der Wettkampf der Großmächte, die verstörende Zunahme von fremdenfeindlichem Nationalismus, existentielle Umweltbedrohungen und das ungebrochene Wüten des Coronavirus stellen die globale Ordnungspolitik vor große Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund haben die Staatschefs den Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres gebeten Schritte vorzuschlagen, mit denen wir die weitreichenden Verpflichtungen der letztjährigen Erklärung zum 75. Jahrestag der VN umsetzen und im Sinne der Generalversammlung „die Zukunft, die wir wollen“ erreichen können.

Der mit Spannung erwartete Bericht des Generalsekretärs mit dem Titel Unsere gemeinsame Agenda wird im September veröffentlicht und würde von einem Instrument profitieren, das die Empfehlungen des Berichts gegeneinander abwägt und die besten Ideen identifiziert und übernimmt. Aus diesem Grund unterstützen wir den Vorschlag eines Weltgipfels für eine integrative globale Ordnungspolitik, an dem möglichst viele unterschiedliche Interessenträger teilnehmen.

Seit Guterres Rede vor der Generalversammlung zu ihrer 75. Sitzung letzten September hat er mehrmals betont, dass wir einen „vernetzten Multilateralismus“ brauchen, in dem „die Familie der Vereinten Nationen, internationale Finanzinstitutionen, regionale Organisationen, Handelsblöcke und andere Akteure enger und besser zusammenarbeiten.“ Und am 24. April diesen Jahres, dem Internationalen Tag des Multilateralismus und der Diplomatie für den Frieden, forderte er „einen integrativen Multilateralismus, der auf einer Interaktion mit der Zivilgesellschaft, Unternehmen, lokalen und regionalen Behörden und anderen Interessengruppen beruht und die Macht breiter und gerechter verteilt.“

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