kimoon26_Iranian Presidency  HandoutAnadolu Agency via Getty Images_unga 75 Iranian Presidency/Handout/Anadolu Agency via Getty Images

Rückkehr zum Multilateralismus

NEW YORK – COVID-19 hat die akuten Schwächen einer zutiefst vernetzten Welt deutlich gemacht. Kein Land – egal wie groß, reich oder technologisch hochentwickelt – kann diese Krise allein bewältigen.

Pandemiebedingt findet die Generalversammlung der Vereinten Nationen in diesem Monat unter außergewöhnlichen Umständen statt. Dabei beteiligen sich Staatsoberhäupter „virtuell“, statt nach New York City zu reisen. Die einzigartige Beschaffenheit der diesjährigen Versammlung sollte uns als Mahnung dienen, dass der einzige Weg, die Bedrohung durch COVID-19 zu überwinden, in internationaler Zusammenarbeit, Transparenz und der Einhaltung gemeinsamer Regeln und Verordnungen besteht.

Es ist schmerzlich ironisch, dass die Pandemie zum 75. Jubiläum der UN zugeschlagen hat. Geboren aus den Trümmern des Zweiten Weltkriegs – einer komplett menschgemachten Katastrophe –, verkörperte das wichtigste internationale Forum der Welt die Entschlossenheit der Regierungschefs der Nachkriegszeit, dass künftigen Generationen die Art von Leid, die sie erlebt hatten, erspart werden müsse.

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