tbecker2_ Andriy ReznikovSuspilne UkraineJSC UAPBCGlobal Images Ukraine via Getty Images_ukraine Andriy Reznikov/Suspilne Ukraine/JSC "UA:PBC"/Global Images Ukraine via Getty Images

Schutz der Ukraine-Hilfen vor der politischen Dysfunktion des Westens

STOCKHOLM/BERKELEY – Mit jedem Tag wird offensichtlicher, dass die Unterstützung des Westens für die Ukraine in verschiedene innen- und geopolitische Entwicklungen geraten ist, die nichts mit dem Verteidigungskampf der Ukraine zu tun haben. Nun, da sich der Beginn des russischen Angriffskrieges seinem zweiten Jahrestag nähert, ist es von entscheidender Bedeutung, einen tragfähigeren und stabileren Finanzierungsmechanismus zu schaffen.

Obwohl sich Wirtschaftsfachleute selten einig sind, besteht breiter Konsens darüber, dass der Preis einer für den Sieg in diesem Krieg unzureichenden Unterstützung der Ukraine weitaus höher wäre als die Kosten entsprechender Hilfen für das Land. Das derzeitige Finanzierungsmodell hängt jedoch in hohem Maße von angespannten Last-Minute-Verhandlungen in gesetzgebenden Gremien in den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union ab. Die daraus resultierende Unsicherheit führt zu enormen Kosten für die ukrainische Wirtschaft und untergräbt die politische Stabilität des Landes.

Verschärft wird das Problem durch politische Spaltungen in und zwischen westlichen Ländern. Ungeachtet der ukrainischen Aktivitäten wird der Krieg oftmals von anderen nationalen und internationalen Konflikten überschattet, wodurch Bemühungen um militärische Hilfe trotz massiver öffentlicher und politischer Unterstützung behindert werden. Beispielhaft in diesem Zusammenhang zu nennen sind etwa der Versuch des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán, ein EU-Hilfspaket in Höhe von 50 Milliarden Euro für die Ukraine zu blockieren sowie der Umstand, dass die US-Republikaner die Ukraine-Hilfe als Druckmittel in den Verhandlungen zur Lösung der Migrationskrise an der amerikanisch-mexikanischen Grenze benutzen.

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