haseltine17_Chip SomodevillaGetty Images_disease Chip Somodevilla/Getty Images

Was ist nötig, um künftige Pandemien zu verhindern?

FAIRFIELD COUNTY, CONNECTICUT: Die COVID-19-Beschränkungen werden derzeit weltweit in hohem Tempo zurückgefahren, doch sind wir immer noch von den Auswirkungen der vergangenen drei Jahre gebeutelt. Offiziell wurden mehr als 6,8 Millionen COVID-19-bedingte Todesfälle gemeldet, doch die wahre Zahl liegt womöglich näher bei 15 Millionen. Damit einher gingen immenses Leid und enorme gesellschaftliche und wirtschaftliche Verwerfungen. Und vom Virus selbst geht noch immer ein deutliches Risiko aus; jeder fünfte Amerikaner berichtet über anhaltende Symptome („Long COVID“).

Noch schlimmer: COVID-19 ist durchaus nicht die einzige zoonotische Erkrankung mit dem Potenzial, die Weltbevölkerung zu dezimieren. Unzählige andere Viren – viele kaum erforscht – wurden bereits in Tieren entdeckt. Jedes Einzelne kommt als Quelle neuer Humanviren in Betracht. Häufig haben diese Viren ihren Ursprung in Virenfamilien wie Corona-, Orthomyxo- und Filoviren, bei denen so etwas schon mehrfach vorgekommen ist. Treten Viren aus diesen Familien in Säugetieren oder Vögeln auf, besteht immer die Gefahr, dass sie das Potenzial entwickeln, auch Menschen zu befallen. Und wenn das passiert, können sich diese Viren globalisierungsbedingt schneller ausbreiten denn je.

Eine zentrale Herausforderung besteht daher darin, zu ermitteln, von welchen Viren für den Menschen die größten Gefahren ausgehen. Wenn wir ein neues Humanvirus in den frühesten Tagen eines Krankheitsausbruches entdecken können, haben wir eine viel größere Chance, die zur Verhinderung einer weiteren globalen Pandemie erforderlichen Maßnahmen umzusetzen. Ein aktueller Artikel in Science schlägt daher vor, eine experimentelle Pipeline einzurichten, die es Forschern erlaubt, tierische Viren auf vier entscheidende, mit einer menschlichen Infektion im Einklang stehende Eigenschaften zu testen.

https://prosyn.org/l4Nvf4lde