lomborg171_EvaMarieUzcateguiGettyImages_girlwithbowlofsoup Eva Marie Uzcategui/Getty Images

Die Ernährungs-Herausforderung

EDINBURGH – Es wäre zu einfach, zu glauben, Hunger wäre als Problem in den 1980er Jahren in das Bewusstsein der reichen Welt eingedrungen und sei dann weitgehend durch Rockkonzerte gelöst worden. Es stimmt zwar, dass die Welt in den letzten 30 Jahren große Fortschritte bei der Bekämpfung des Hungers gemacht hat, vor allem aufgrund verbesserter landwirtschaftlicher Praktiken. Dennoch fordert die Nahrungsmittelknappheit weltweit immer noch alle drei Sekunden das Leben eines Kindes.

Ein neuer Bericht der Vereinten Nationen warnt davor, dass die Zahl der Hungernden im Jahr 2018 weltweit zum dritten Mal in Folge gestiegen ist und nun bei über 820 Millionen liegt. Und rund zwei Milliarden Menschen - über ein Viertel der Weltbevölkerung - haben keinen regelmäßigen Zugang zu sicheren, nahrhaften und ausreichenden Lebensmitteln.

Diese stillen Todesfälle und das stille Leiden erregen nicht die Aufmerksamkeit der Welt wie die vergangenen Hungersnöte. Sehr zu unrecht. Obwohl wir Fortschritte bei der Bekämpfung des Hungers gemacht haben, gibt es einen überzeugenden Grund, noch mehr zu tun: Insbesondere die Verbesserung der Kinderernährung ist eine der transformativsten Investitionen, die Regierungen und Geber machen können. Untersuchungen des Think Tanks des Copenhagen Consensus Center zeigen, dass jeder Dollar, der in den ersten 1.000 Tagen des Lebens eines Kindes für Ernährung ausgegeben wird, der Gesellschaft 45 US-Dollar zurückgibt, indem er sicherstellt, dass er oder sie eine gesündere und wohlhabendere Zukunft hat.

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