BOGOTÁ – Angetrieben durch die Energiewende und den steigenden Goldpreis steigt die Nachfrage nach wichtigen Mineralien und Metallen in einem noch nie dagewesenen Tempo. Dieser Trend hat Bergbauaktivitäten intensiviert und stellt eine ernsthafte Bedrohung für die biologische Vielfalt und gefährdete Bevölkerungsgruppen dar, insbesondere indigene Gemeinschaften. Um die Auswirkungen zu entschärfen und das Schlimmste abzuwenden sind koordinierte globale Maßnahmen dringender denn je.
Sicherlich ist der Abbau von Mineralien und Metallen für die Energiewende und das weltweite Wirtschaftswachstum von entscheidender Bedeutung. Er gefährdet jedoch auch lebenswichtige Ökosysteme und führt zu Zerstörung und Fragmentierung von Lebensräumen, zu Entwaldung, Wasser- und Bodenverschmutzung, Vergiftung von Wildtieren, und zum Verlust von Ernährungssicherheit und Wassereinzugsgebieten. Indigene und lokale Gemeinschaften tragen oft die Hauptlast dieser Krise, die ihre Lebensgrundlagen und ihr Recht auf eine saubere und gesunde Umwelt bedroht.
Gleichzeitig gehen aktuelle Studien davon aus, dass sich die Nachfrage nach kritischen Mineralien für den grünen Wandel bis 2030 verdoppeln und bis 2040 vervierfachen wird. Zusätzlich wird erwartet, dass der Goldpreis durch sinkende Zinssätze, geopolitische Unsicherheit, Portfoliodiversifizierung und spekulative noch weiter in die Höhe getrieben wird.
Vor diesem Hintergrund hat Kolumbien kürzlich ein verbindliches internationales Abkommen gefordert, um bis zur Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP30) im nächsten Jahr in Brasilien Rückverfolgbarkeit, Transparenz und Rechenschaftspflichten der gesamten Wertschöpfungskette von Mineralien - vom Abbau bis zum Recycling - zu gewährleisten.
Dieser Vorschlag, der auf der 16. Konferenz der Vertragsparteien (COP16) des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt in Kolumbien vorgestellt wurde, folgt den Empfehlungen des Gremiums des UN-Generalsekretärs für kritische Mineralien für die Energiewende. Er zielt darauf Sorgfaltspflichten zu stärken, die Rechenschaftspflicht der Unternehmen zu erhöhen und einen globalen Markt für wichtige Rohstoffe für saubere Energie zu schaffen. Im Mittelpunkt steht die Verpflichtung, den verantwortungsvollen Abbau von Mineralien und Metallen zu fördern, ohne dabei die Ziele des Umweltschutzes und der biologischen Vielfalt aufzugeben. Zu diesem Zweck wurde der kolumbianische Vorschlag von einer gemeinsamen freiwilligen Erklärung über verantwortungsvolle Bergbaupraktiken begleitet, die eine Reihe konkreter Schritte vorsieht, darunter die Bildung einer zwischenstaatlichen Ad-hoc-Arbeitsgruppe, an der mehrere Interessengruppen beteiligt sind.
Kolumbien spielt als eines der artenreichsten Länder der Erde bei der Förderung verantwortungsvoller Bergbaupraktiken eine Vorreiterrolle. Der illegale Gold- und Mineralienabbau im kolumbianischen Amazonasgebiet und entlang der Pazifikküste, der oft von bewaffneten kriminellen Gruppen kontrolliert wird, hat die Wasserversorgung mit Quecksilber verseucht und gefährdet die lokalen und indigenen Gemeinschaften. Die Exploration von Seltenen Erden in der Amazonas-Orinoco-Region hat diese ökologischen und sozialen Schocks weiter verschlimmert und die am meisten gefährdeten Arbeiter des Sektors sind gezwungen unter prekären Bedingungen zu arbeiten, die an Sklaverei grenzen.
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Kolumbiens Geschichte des bewaffneten Konflikts und der internen Vertreibung sowie die Bedrohung von indigenen, afroamerikanischen und lokalen Gemeinschaften durch kriminelle Gruppenunterstreichen die Notwendigkeit eines menschenrechtsbasierten Ansatzes bei der Gewinnung von Bodenschätzen. In diesem Sinne setzt sich die gemeinsame Erklärung für eine gerechte grüne Transformationen, der menschenwürdige Lebensgrundlagen für alle Menschen gewährleistet.
Die Erfahrungen Afrikas bieten wertvolle Erkenntnisse darüber, wie eine verantwortungsvolle Rohstoffgewinnung erreicht werden könnte. In den letzten zehn Jahren haben mehrere afrikanische Länder Sorgfaltspflichten und Rückverfolgbarkeitsstandards für Tantal, Zinn, Wolfram und Gold eingeführt und sich dabei auf Rahmenvereinbarungen wie die Lusaka-Erklärung von 2010 gestützt. Mit dieser wegweisenden Vereinbarung wurde von den Mitgliedstaaten der Internationalen Konferenz über die Region der Großen Seen eingeführt. Es enthält Mechanismen der Rechenschaftspflicht darunter ein regionales Zertifizierungssystem, das die Transparenz erhöhen und den illegalen Bergbau eindämmen soll.
Auch die OECD Due Diligence Guidance for Responsible Supply Chains of Minerals from Conflict-Affected and High-Risk Areas (Sorgfaltspflichtleitlinien für verantwortungsvolle Lieferketten von Mineralien aus konfliktbetroffenen und Hochrisikogebieten) aus dem Jahr 2016 gibt Unternehmen, die Rohstoffe aus instabilen Regionen beziehen, praktische Instrumente an die Hand, um Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden zu erkennen und zu melden. Rahmenwerke wie die OECD-Leitlinien von 2018 für die Sorgfaltspflicht bei verantwortungsvollem Geschäftsgebaren und 2023 für multinationale Unternehmen für verantwortungsbewusstes Geschäftsgebaren forderte die Unternehmen auf, die folgenschweren Auswirkungen ihrer Aktivitäten zu berücksichtigen und sich mit Themen wie Arbeitsrecht, Nachhaltigkeit und ethischer Unternehmensführung zu befassen.
Bedauerlicherweise beschränken sich die Anwendung und Durchsetzung dieser Maßnahmen bislang weitgehend auf einzelne Regionen. Mit einer Erleichterung des grenzüberschreitenden Austauschs von Wissen und Fachkenntnissen könnten globale politische Entscheidungsträger robuste Mechanismen zur Rechenschaftspflicht entwickeln, die den gesamten Lebenszyklus von Metallen und Mineralien abdecken, von der Gewinnung und dem Handel bis hin zum Recycling und zur Entsorgung.
Die multilaterale Zusammenarbeit ist entscheidend, um diesen Wandel voranzutreiben. Es ist zu hoffen, dass die kolumbianische Initiative den Beginn eines neuen Paradigmas markiert, das globale Klimaschutzmaßnahmen vorantreibt und den Weg für eine nachhaltige Entwicklung ebnet.
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Governing Syria has never been a simple affair, given the country’s complex cultural, ethnic, and religious composition. The best chance the country has following the ouster of Bashar al-Assad is to follow the roadmap that the United Nations adopted in 2015.
urges all parties involved to support the political roadmap that the United Nations adopted in 2015.
Dominant intellectual frameworks persist until their limitations in describing reality become undeniable, paving the way for a new paradigm. The idea that the world can and will replace fossil fuels with renewables has reached that point.
argue that replacing fossil fuels with renewables is an idea that has exhausted its utility.
BOGOTÁ – Angetrieben durch die Energiewende und den steigenden Goldpreis steigt die Nachfrage nach wichtigen Mineralien und Metallen in einem noch nie dagewesenen Tempo. Dieser Trend hat Bergbauaktivitäten intensiviert und stellt eine ernsthafte Bedrohung für die biologische Vielfalt und gefährdete Bevölkerungsgruppen dar, insbesondere indigene Gemeinschaften. Um die Auswirkungen zu entschärfen und das Schlimmste abzuwenden sind koordinierte globale Maßnahmen dringender denn je.
Sicherlich ist der Abbau von Mineralien und Metallen für die Energiewende und das weltweite Wirtschaftswachstum von entscheidender Bedeutung. Er gefährdet jedoch auch lebenswichtige Ökosysteme und führt zu Zerstörung und Fragmentierung von Lebensräumen, zu Entwaldung, Wasser- und Bodenverschmutzung, Vergiftung von Wildtieren, und zum Verlust von Ernährungssicherheit und Wassereinzugsgebieten. Indigene und lokale Gemeinschaften tragen oft die Hauptlast dieser Krise, die ihre Lebensgrundlagen und ihr Recht auf eine saubere und gesunde Umwelt bedroht.
Gleichzeitig gehen aktuelle Studien davon aus, dass sich die Nachfrage nach kritischen Mineralien für den grünen Wandel bis 2030 verdoppeln und bis 2040 vervierfachen wird. Zusätzlich wird erwartet, dass der Goldpreis durch sinkende Zinssätze, geopolitische Unsicherheit, Portfoliodiversifizierung und spekulative noch weiter in die Höhe getrieben wird.
Vor diesem Hintergrund hat Kolumbien kürzlich ein verbindliches internationales Abkommen gefordert, um bis zur Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP30) im nächsten Jahr in Brasilien Rückverfolgbarkeit, Transparenz und Rechenschaftspflichten der gesamten Wertschöpfungskette von Mineralien - vom Abbau bis zum Recycling - zu gewährleisten.
Dieser Vorschlag, der auf der 16. Konferenz der Vertragsparteien (COP16) des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt in Kolumbien vorgestellt wurde, folgt den Empfehlungen des Gremiums des UN-Generalsekretärs für kritische Mineralien für die Energiewende. Er zielt darauf Sorgfaltspflichten zu stärken, die Rechenschaftspflicht der Unternehmen zu erhöhen und einen globalen Markt für wichtige Rohstoffe für saubere Energie zu schaffen. Im Mittelpunkt steht die Verpflichtung, den verantwortungsvollen Abbau von Mineralien und Metallen zu fördern, ohne dabei die Ziele des Umweltschutzes und der biologischen Vielfalt aufzugeben. Zu diesem Zweck wurde der kolumbianische Vorschlag von einer gemeinsamen freiwilligen Erklärung über verantwortungsvolle Bergbaupraktiken begleitet, die eine Reihe konkreter Schritte vorsieht, darunter die Bildung einer zwischenstaatlichen Ad-hoc-Arbeitsgruppe, an der mehrere Interessengruppen beteiligt sind.
Kolumbien spielt als eines der artenreichsten Länder der Erde bei der Förderung verantwortungsvoller Bergbaupraktiken eine Vorreiterrolle. Der illegale Gold- und Mineralienabbau im kolumbianischen Amazonasgebiet und entlang der Pazifikküste, der oft von bewaffneten kriminellen Gruppen kontrolliert wird, hat die Wasserversorgung mit Quecksilber verseucht und gefährdet die lokalen und indigenen Gemeinschaften. Die Exploration von Seltenen Erden in der Amazonas-Orinoco-Region hat diese ökologischen und sozialen Schocks weiter verschlimmert und die am meisten gefährdeten Arbeiter des Sektors sind gezwungen unter prekären Bedingungen zu arbeiten, die an Sklaverei grenzen.
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Kolumbiens Geschichte des bewaffneten Konflikts und der internen Vertreibung sowie die Bedrohung von indigenen, afroamerikanischen und lokalen Gemeinschaften durch kriminelle Gruppenunterstreichen die Notwendigkeit eines menschenrechtsbasierten Ansatzes bei der Gewinnung von Bodenschätzen. In diesem Sinne setzt sich die gemeinsame Erklärung für eine gerechte grüne Transformationen, der menschenwürdige Lebensgrundlagen für alle Menschen gewährleistet.
Die Erfahrungen Afrikas bieten wertvolle Erkenntnisse darüber, wie eine verantwortungsvolle Rohstoffgewinnung erreicht werden könnte. In den letzten zehn Jahren haben mehrere afrikanische Länder Sorgfaltspflichten und Rückverfolgbarkeitsstandards für Tantal, Zinn, Wolfram und Gold eingeführt und sich dabei auf Rahmenvereinbarungen wie die Lusaka-Erklärung von 2010 gestützt. Mit dieser wegweisenden Vereinbarung wurde von den Mitgliedstaaten der Internationalen Konferenz über die Region der Großen Seen eingeführt. Es enthält Mechanismen der Rechenschaftspflicht darunter ein regionales Zertifizierungssystem, das die Transparenz erhöhen und den illegalen Bergbau eindämmen soll.
Auch die OECD Due Diligence Guidance for Responsible Supply Chains of Minerals from Conflict-Affected and High-Risk Areas (Sorgfaltspflichtleitlinien für verantwortungsvolle Lieferketten von Mineralien aus konfliktbetroffenen und Hochrisikogebieten) aus dem Jahr 2016 gibt Unternehmen, die Rohstoffe aus instabilen Regionen beziehen, praktische Instrumente an die Hand, um Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden zu erkennen und zu melden. Rahmenwerke wie die OECD-Leitlinien von 2018 für die Sorgfaltspflicht bei verantwortungsvollem Geschäftsgebaren und 2023 für multinationale Unternehmen für verantwortungsbewusstes Geschäftsgebaren forderte die Unternehmen auf, die folgenschweren Auswirkungen ihrer Aktivitäten zu berücksichtigen und sich mit Themen wie Arbeitsrecht, Nachhaltigkeit und ethischer Unternehmensführung zu befassen.
Bedauerlicherweise beschränken sich die Anwendung und Durchsetzung dieser Maßnahmen bislang weitgehend auf einzelne Regionen. Mit einer Erleichterung des grenzüberschreitenden Austauschs von Wissen und Fachkenntnissen könnten globale politische Entscheidungsträger robuste Mechanismen zur Rechenschaftspflicht entwickeln, die den gesamten Lebenszyklus von Metallen und Mineralien abdecken, von der Gewinnung und dem Handel bis hin zum Recycling und zur Entsorgung.
Die multilaterale Zusammenarbeit ist entscheidend, um diesen Wandel voranzutreiben. Es ist zu hoffen, dass die kolumbianische Initiative den Beginn eines neuen Paradigmas markiert, das globale Klimaschutzmaßnahmen vorantreibt und den Weg für eine nachhaltige Entwicklung ebnet.