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Es gibt keinen chinesisch-amerikanischen Handelskrieg

CAMBRIDGE – Der momentane Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China ist kein Handelskrieg. Obwohl die USA gegenüber China ein großes Handelsdefizit haben, ist dies nicht der Grund dafür, warum sie chinesische Importe mit hohen Zöllen belegen und drohen, diese nach dem Ende des 90-tägigen Waffenstillstands am 1. März sogar noch zu erhöhen. Der Zwecke dieser Zölle liegt vielmehr darin, China dazu zu bewegen, den Diebstahl US-amerikanischer Technologie zu beenden.

Die chinesische Regierung bezeichnet den Konflikt als Handelskrieg, weil sie hofft, der Kauf großer Mengen amerikanischer Produkte würde die USA bewegen, die Zölle abzuschaffen. Die chinesischen Verhandler haben kürzlich angeboten, genug US-Produkte zu importieren, um das Handelsdefizit bis 2024 auf Null zu bringen. Bezeichnenderweise haben die US-Unterhändler diesen Versuch, den Streit zu beenden, abgelehnt.

Die USA wollen, dass China aufhört, amerikanischen Unternehmen, die im Reich der Mitte Geschäfte machen wollen, ein chinesisches Partnerunternehmen aufzuzwingen, mit dem sie ihre Technologie teilen müssen. Diese Vorgehensweise ist laut der Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) – auf deren Einhaltung sich China seit seinem WTO-Beitritt im Jahr 2001 verpflichtet hat – ausdrücklich verboten. Die Chinesen streiten allerdings ab, diese Regel zu verletzen, und argumentieren, US-Unternehmen seien nicht verpflichtet, ihre Technologie zu teilen: sie täten dies freiwillig, um sich Zugang zum chinesischen Markt und zu chinesischen Produktionsmöglichkeiten zu verschaffen. Aber amerikanische Unternehmen halten Chinas Verhalten für eine Form von Erpressung.

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