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Warum erhöht die Fed weiter die Zinsen?

CAMBRIDGE – Anfang Dezember hat der dafür zuständige Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank Federal Reserve einstimmig beschlossen, die Kurzfristzinsen um einen Viertel Prozentpunkt von 2,25% auf 2,5% zu erhöhen. Wie geplant ist dies bereits die vierte Erhöhung in zwölf Monaten. Die FOMC-Mitglieder kündigten auch an, 2019 werde es zwei weitere Erhöhungen um jeweils einen Viertelpunkt geben. Dies stieß weithin auf Ablehnung.

Kritiker betonen, das Wirtschaftswachstum habe sich im aktuellen Quartal verlangsamt, und die von der Fed bevorzugte Inflationsmessgröße (die Preiserhöhung der Konsumentenausgaben) sei unter das offizielle Ziel von 2% gefallen. Die Fed behauptet seit langem, ihre Zinspolitik sei „datenabhängig“. Warum besteht sie dann auf ihrem angekündigten Plan und strafft die geldpolitischen Bedingungen?

Die Verlautbarung des FOMC, in dem die jüngste Zinserhöhung angekündigt wird, liefert dafür keinen expliziten Grund. Auch die Bemerkungen des Fed-Vorsitzenden Jay Powell bei seiner Pressekonferenz geben keinen Hinweis darauf, warum die Zinsen erhöht wurden, obwohl sich die Wirtschaft verlangsamt hat.

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