abirafeh1_Christof-KoepselGetty-Images_arab-women-city Christof Koepsel/Getty Images

Genderfragen und die arabische Stadt

BEIRUT – Eine der obersten Prioritäten der Agenda für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen besteht darin, Städte „inklusiv, sicher, widerstandsfähig, und nachhaltig” zu gestalten. Um dieses Ziel zu erreichen, steht den Stadtregierungen ein einfacher, aber wirkungsvoller Schritt zur Verfügung: sie können die Bedürfnisse von Frauen und Mädchen in den Mittelpunkt des Stadtplanungsprozesses rücken.

Bis zum Jahr 2030 wird die Mehrheit der Weltbevölkerung in städtischen Gebieten leben. Obwohl die zunehmende Verstädterung – und die damit einhergehende Verbesserung wirtschaftlicher Möglichkeiten, die Mobilität und größere Autonomie – den Frauen neue Chancen eröffnet, wird es dennoch schwieriger, Gleichberechtigung zu gewährleisten. Besonders relevant sind diese Bedenken in der arabischen Welt.

In vielen arabischen Gemeinschaften ist der städtische Raum prinzipiell ein männlicher Raum. Die Männer benehmen sich so, als seien sie die „Besitzer” der Straße. Das zeigt sich auch daran, wie sie gehen und Frauen in der Öffentlichkeit behandeln. Ebenso wie auch anderswo sind es in vielen arabischen Städten eher Männer als Frauen, die den Abfall einfach auf die Straße werfen, wodurch sich der Eindruck verstärkt, dass Männer öffentliche Räume als ihr persönliches Eigentum betrachten.

https://prosyn.org/a9smUE1de