castaneda83_Hector VivasGetty Images_amlo Hector Vivas/Getty Images

AMLOs falsche Versprechungen

NEW YORK – Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador hat den Anfang vom Ende seiner Amtszeit erreicht. AMLO, wie er weithin genannt wird, wurde am 1. Dezember 2018 als Präsident vereidigt. Er hatte versprochen, für eine Verbesserung der mexikanischen Wirtschaft zu sorgen, Armut und Ungleichheit zu reduzieren sowie Korruption und Gewalt zu bekämpfen und gleichzeitig die junge Demokratie zu stärken. Am 30. September 2024 endet nun seine Amtszeit. Angesichts dieses herannahenden Termins ist festzustellen, dass das meiste dessen, was er zu erreichen gedachte, bereits erreicht wurde – aber das ist nicht viel.

AMLO hat keine Verbesserung der Wirtschaft herbeigeführt. Tatsächlich ist Mexikos BIP nicht einmal auf das Niveau aus der Zeit vor der Pandemie zurückgekehrt, und die Prognosen des Internationalen Währungsfonds und der OECD für 2023 und 2024 deuten darauf hin, dass es während AMLOs sechsjähriger Amtszeit möglicherweise nicht einmal ein Wachstum gab ist.

Noch schlimmer: auch die Zukunftsaussichten präsentieren sich trübe. Die Gesamtinvestitionen fielen nach 2019 auf unter 20 Prozent des BIP. Und trotz aller Vorhersagen, wonach Mexiko von der Verlagerung betrieblicher Aktivitäten ins nahegelegene Ausland durch US-amerikanische Unternehmen (dem so genannten „Nearshoring”) profitieren wird, sind die aktuell niedrigen Investitionen fast eine Garantie für anämisches Wachstum in den kommenden Jahren. Mexikos Wirtschaft wird vielleicht eines Tages wieder wachsen, aber dieser Tag ist noch weit entfernt.

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