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Privatwirtschaftliches Vermögen für eine nachhaltige Entwicklung

DUBAI – Von den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung ist das letzte in vielerlei Hinsicht das wichtigste. Angesichts der Tatsache, dass sich alle andere Ziele nur durch Zusammenarbeit erreichen lassen, fordert das SDG 17 unter anderem die Mobilisierung finanzieller Mittel für die Entwicklungsländer aus verschiedenen Quellen und die Bildung von Partnerschaften zwischen öffentlichen, privaten und zivilgesellschaftlichen Akteuren. Dennoch denken wir auch acht Jahre vor dem Ende der Agenda im Jahr 2030 beim Umbau der globalen Wirtschaftsstrukturen noch immer vor allem an die öffentliche Entwicklungshilfe.

Im Jahr 2021 beliefen sich die Hilfen der Mitglieder des OECD-Entwicklungsausschusses insgesamt auf knapp 179 Milliarden US-Dollar. Das entspricht weniger als 4,5 Prozent der Finanzierungslücke von 4,2 Billionen US-Dollar, die zur Erreichung der SDG erforderlich sind. Und obwohl sich die Industrieländer bei der Verabschiedung der SDG im Jahr 2015 dazu verpflichtet hatten, ihre öffentliche Entwicklungshilfe bis 2013 auf 0,7 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens zu erhöhen, sind sie immer noch weit davon entfernt, diese Zielvorgabe zu erreichen. Gleichzeitig könnten weltweit verwaltete Vermögenswerte in Höhe von über 100 Billionen US-Dollar dazu genutzt werden, die Entwicklung voranzutreiben.

Der öffentliche und der private Sektor unterscheiden sich jedoch nicht nur in der Höhe der verfügbaren Mittel, sondern auch darin, auf welche Aspekte des Entwicklungskontinuums sie sich konzentrieren. So fließen Mittel aus der öffentlichen Entwicklungshilfe tendenziell eher in das Gesundheitswesen, wogegen Investitionen eher für Wachstum in einzelnen Sektoren wie der Landwirtschaft sorgen.

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