khrushcheva167_SERGEI ILNITSKYPOOLAFP via Getty Image_prigozhin Sergei Ilnitsky/Pool/AFP via Getty Images

Russlands neuer Rasputin

NEW YORK – Der Krieg Russlands gegen die Ukraine verlief zumindest nicht nach Plan. Und nun verschärft Jewgeni Prigoschin, Chef der privaten Söldnergruppe Wagner, seine öffentlichen Angriffe auf das russische Militär. Wie kann er damit durchkommen in einer Zeit, in der der Kreml aggressiv gegen Andersdenkende vorgeht?

Präsident Wladimir Putin hat seit Beginn seiner „militärischen Sonderoperation“ im Februar 2022 erklärt, dass er eine Vielzahl von Zielen verfolge. Nach der „Entnazifizierung“ und „Entmilitarisierung“ der gesamten Ukraine (durch Übernahme der Kontrolle) wollte er die östliche Donbass-Region „befreien“. Er sprach auch von der Verteidigung der „historischen Grenzen“ Russlands und behauptete, der Westen habe ihn zum Angriff auf die Ukraine gezwungen.

Diese rhetorischen Wendungen spiegeln die Dynamik auf dem Schlachtfeld wider – insbesondere die wiederholten Rückschläge, Fehler und Fehleinschätzungen der russischen Streitkräfte. Putin versucht also, sein Gesicht zu wahren. Doch Prigoschin – von dem Putin für Siege auf dem Schlachtfeld zunehmend abhängig ist – macht es ihm nicht leicht.

https://prosyn.org/MZIxvsUde