james165_DANIEL LEAL-OLIVASAFP via Getty Images_coronavirusairport Daniel Leal-Olivas/AFP via Getty Images

Eine Pandemie der Entglobalisierung?

PRINCETON – Der Ausbruch des neuen Coronavirus COVID-19, der in Wuhan (China) begann, könnte sich zu einer weltweiten Pandemie entwickeln. In fast 50 Ländern gibt es inzwischen bestätigte Fälle einer Erkrankung an dem Virus, und der genaue Übertragungsmechanismus ist weiterhin unklar.

Pandemien sind nicht nur vorübergehende Tragedien von Krankheit und Tod. Die Allgegenwärtigkeit von Bedrohungen derart massiven Umfangs und die damit einhergehende Unsicherheit und Furcht führen zu neuen Verhaltensmustern und Ansichten. Die Menschen werden zugleich misstrauischer und leichtgläubiger; vor allem aber nimmt ihre Bereitschaft ab, sich mit irgendetwas zu befassen, das fremd oder seltsam erscheint.

Niemand weiß, wie lange die COVID-19-Epidemie dauern wird. Falls die Ansteckungsgefahr mit Ankunft des Frühlings in der nördlichen Hemisphäre nicht abnimmt, werden nervöse Bevölkerungen weltweit womöglich bis zur Entwicklung und Einführung eines Impfstoffs warten müssen. Eine wichtige Variable ist auch die Effektivität der staatlichen Gesundheitsbehörden, die in vielen Ländern deutlich weniger kompetent sind als in China.

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