basu55_David L. RyanThe Boston Globe via Getty Images_USbostoncoronavirusstoreclosed David L. Ryan/The Boston Globe via Getty Images

Der Große Rückschlag

BOMBAY – Wir sind aus der Geschichte mit den durch die Große Depression der 1930er Jahre verursachten Verheerungen vertraut, und die auf die globale Finanzkrise von 2008 folgende Große Rezession kennen die meisten aus eigener Erfahrung. Doch so etwas wie die COVID-19-Krise haben wir noch nie erlebt. Die Pandemie wird tiefe psychologische Narben hinterlassen, doch ihr auffälligstes Merkmal sind das Tempo und die Wucht, mit der die Bemühungen zur Eindämmung des Virus die Weltwirtschaft getroffen haben. Nennen wir es den Großen Rückschlag.

In den USA haben im vergangenen Monat mehr als 17 Millionen Menschen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung gestellt. In der Woche vom 28. März stellte die Rekordzahl von 6,9 Millionen Menschen derartige Anträge – eine Zahl, die noch ein paar Wochen zuvor, als die wöchentliche Norm etwa eine halbe Million betrug, unglaublich erschienen wäre. Die Federal Reserve Bank of St. Louis schätzt, dass die US-Arbeitslosenquote bis Mitte des Jahres 32,1% erreichen und damit den vorherigen Höchstwert von 24,9% aus dem Jahr 1933 übertreffen könnte.

Selbst angesichts der bruchstückhaften Statistiken aus den Entwicklungsländern ist klar, dass die Lage dort düster ist. In ihrem jüngsten Bericht „Africa’s Pulse“ schätzt die Weltbank, dass die schwarzafrikanische Volkswirtschaft, nach einem Wachstum von 2,4% im vergangen Jahr, 2020 um 5,1% schrumpfen könnte, wobei Südafrika, Nigeria und Angola besonders stark betroffen sein dürften. Südafrika – das für seine entschlossenen frühzeitigen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus zu Recht gelobt wurde – hatte im März zudem einen Abfluss von 1,75 Dollar an Portfoliokapital zu verzeichnen, was eine starke Abwertung des Rand verursachte.

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