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Wie kann man das Vertrauen in die Medien wiederherstellen – und wie nicht?

OXFORD – In den meisten Branchen ist ein qualitativ hochwertiges Produkt – dank Eigenschaften wie Preis, Marke oder Bewertungen – leicht zu erkennen. Aber im Journalismus Qualität zu beurteilen wird immer komplizierter – nicht zuletzt deshalb, weil vertrauenswürdige Marken wie BBC oder The New York Times, von denen erwartet werden kann, dass sie sich nach traditionellen journalistischen Standards richten, im Digitalzeitalter durch publizistische Startups, Blogs und öffentliche Berichte zahlenmäßig weit übertroffen werden.

Da überrascht es nicht, dass die „Fake-News“-Vorwürfe in den letzten Jahren zugenommen und das Vertrauen in die – traditionellen und neuen – Nachrichtenmedien untergraben haben. Laut dem Digital News Report 2017 des Reuters Institute sind diejenigen, die regelmäßig Nachrichten konsumieren, gleichzeitig sehr skeptisch: Nur etwa 50% der Nutzer vertrauen den Medien, die sie konsumieren, und den anderen noch viel weniger. Darüber hinaus verfolgt fast ein Drittel der Menschen aufgrund zu vieler Möglichkeiten und zu wenig Vertrauen gar keine Nachrichten mehr.

Aber der Nachrichtenjournalismus ist kein verzichtbarer Luxus. Er ist ein wichtiges öffentliches Gut und hilft nicht nur den Bürgern, informierte Entscheidungen zu treffen, sondern trägt auch dazu bei, diejenigen, die an der Macht sind, zur Verantwortung zu ziehen. Diese Funktion kann er aber nur erfüllen, wenn er qualitativ hochwertig ist – und das wissen die Menschen.

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