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Warum schlagen HIV-Impfstudien immer wieder fehl?

DURBAN – Ein weiterer scheinbar vielversprechender Impfstoff gegen das HI-Virus hat in klinischen Studien versagt. Anthony Fauci zufolge, dem Direktor des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten an den US-National Institutes of Health, das die Studie durchführte, ist ein Impfstoff „unentbehrlich, um die weltweite Pandemie zu beenden“. Der jüngste Misserfolg ist zwar eine Enttäuschung, dürfte aber keine Überraschung sein.

Um zu verstehen, warum, hilft ein Blick zurück. Vor etwas mehr als zwölf Jahren wurden zwei Studien mit einem Impfstoffkandidaten namens MRK-Ad5 abgebrochen. Die Ergebnisse waren enttäuschend: Die Studien – STEP (an der Männer und Frauen in Amerika, der Karibik und Australien teilnahmen) und Phambili (mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Südafrika) – ergaben, dass MRK-Ad5 die Probanden nicht vor einer HIV-Infektion schützen konnte. Schlimmer noch, es gab Anzeichen, dass er eine Infektion mit HIV begünstigen könnte, dem Virus, das AIDS auslöst.

Im Jahr darauf wurden jedoch erneut Hoffnungen geweckt, als eine weitere klinische Studie – bekannt als RV144 – in Thailand leicht positive Ergebnisse zu zeigen schien. Doch die Schlussfolgerung, dass der Impfstoff funktionierte, beruhte auf einer etwas fragwürdigen statistischen Analyse.

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